Chromatische Aberrationen sind Abbildungsfehler optischer Linsen, die mehr oder weniger stark in allen Objektiven auftreten können. Prinzipiell läßt sich feststellen, daß chromatische Aberrationen in besseren Linsen und Objektiven weniger stark auftreten, aber faktisch auch in sehr guten und teueren Objektiven vorhanden sind.

Weißes Licht besteht nämlich aus drei Grundfarben, rot, grün und blau, die zusammen eben weißes Licht ergeben. Jede Grundfarbe des Lichts hat eine andere Wellenlänge und damit einen anderen Beugewinkel. Fällt Licht durch eine Glaslinse wird es entsprechend der Lichtgrundfarben in rote, grüne und blaue Strahlen aufgespalten und können nach Durchscheinen der Linse nicht wieder exakt zusammen treffen. Es findet also eine leichte Verschiebung der drei Grundfarben statt, die speziell bei kontrastreichen Rändern am Bildrand in Form von chromatischen Aberrationen, einer von vielen weiteren möglichen Abbildungsfehler, erzeugt. Beim Regenbogen ist die Farbaufspaltung deutlich zu sehen.

Beispiel:

Chromatische Aberrationen treten also bei starken Hell- Dunkelkontrasten, zum Beispiel bei Gegenlichtaufnahmen besonders auf und dann auch verstärkt an den Bildrändern. Zum Bildzentrum hin sind sie sehr viel schwächer.

Weitwinkelobjektive sind besonders für chromatische Aberrationen anfällig.

nach der Korrektur mit Lightroom:

Was kann man dagegen tun?

  • Man kann teuere und besser vergütete Objektive einsetzen, die über eine bessere Linsenkorrektur verfügen. In der Welt der Optik verwendet man unterschiedliche Glasmischungen mit Bestandteilen von Mineralien wie Fluorit, um mit mehreren Linsen diese chromatischen Abweichungen schrittweise wieder zu entfiltern.
  • Festbrennweiten verwenden, die bauartbedingt weniger Linsen enthalten.
  • In schwarzweiß fotografieren oder bearbeiten.

Weiterführende Informationen und Bildquelle: Wikipedia

Beseitigung mit Lightroom

In den meisten RAW-Konvertern kann man die chromatische Aberration von Raw- und jpg-Dateien korrigieren. Im Bespiel von Lightroom wollen wir uns das ansehen:

Wir gehen im Entwickeln-Modul zur Palette Obektivkorrekturen.
Dort haken wir erstmal das Feld „Chromatische Aberration entfernen“ an, sonst sind Reglereinstellungen dort ohne Wirkung.
Da je nach Lichtzusammensetzung die chromatische Aberration unterschiedlich stark und unterschiedlich von den Farbanteilen zusammengesetzt sein kann, müssen wir jedes Bild auch individuell handhaben.

  1. Den oberen Intensitätsregler etwas anheben, etwa auf 5, sonst sehen wir die Wirkung des nachfolgenden Regler gar nicht. (An der Stelle unser Tipp an Lightroom-Programmierer: der Intensitätsregler sollte lieber am Schluß platziert sein).
  2. Mit dem Lila-Farbtonregler justieren, wenn die chromatische Aberration hauptsächlich lila ist
    oder / und
  3. den Grün-Farbtonregler auch etwas justieren.

Man sieht sehr schnell, ob der Regler eine Wirkung zeigt.

Die Farbregler bestehen jeweils aus einem Anfangsmarkierpunkt und einem Endmarkierpunkt. Damit läßt sich die jeweilige Wirkung sehr gut eingrenzen.

4. Nochmals mit den zwei Intensitätsreglern nachjustieren.

Mit Lightroom lassen sich chromatische Aberrationen recht gut eliminieren. Maßnahmen, die übrigens auch vor einer Schwarzweiss-Umsetzung durchgeführt werden sollten, da sonst im Schwarzweißbild Helligkeitsabstufungen erkennbar sind.

Exemplarische Einstellungen, die jedoch bei jedem Bild anders ausfallen.

Statt mit den Farbreglern kann man auch die Pipette verwenden, mit dieser auf den Farbsaum klicken, um die chromatische Aberration zu eliminieren.

Weiterführende Informationen und Bildquelle: Wikipedia